Veröffentlichung 26. April 2024
Wer seine Wurzeln ehrt, kann die Zukunft willkommen heißen: So könnte das Motto der neuen Coburger Tourist-Information lauten. Und sie steht damit sinnbildlich für die ganze Stadt. Denn mit der Wiedereröffnung in der Herrngasse 4 kehrt das touristische Herzstück Coburgs nach 12-monatiger Bauphase zurück in ihr angestammtes, denkmalgeschütztes Gebäude. Sie zeigt dort eindrücklich, wie die Fusion aus Geschichte und Zeitgeist nicht nur gelingt, sondern Lust aufs Erleben macht. Am 25. April 2024 wurde die Tourist-Information offiziell eröffnet.
Coburg „in a nutshell“ - Die wichtigsten Informationen an einem Ort, Inspiration, Insider-Wissen, Beratung und Buchung. Dies leistet die neue Tourist-Information nun rund um die Uhr mit einem digitalen Infotainment-Terminal vor dem historischen Gebäude. Das nun barrierefreundliche Foyer bietet neben einer Sitznische auch Gepäckschließfächer und Ladestationen für E-Bike-Akkus. Durch eine Glastür geht es weiter in den Hauptraum. Hier bestimmen begrünte Rundbögen, antike Kronleuchter und ein repräsentativer Holztresen das Bild. Es gibt moderne Präsentationsflächen und ein bodentiefes Schaufenster, das nach innen und außen wirkt. Eine halbtransparente Glaswand mit dem Stadtbild trennt den öffentlichen vom Bürobereich, wo unter anderem die Gästeführungen geplant und organisiert werden.
Inklusiv und einladend gestaltet, repräsentiert die neue touristische Anlaufstelle das, was dem Gebäude in der Coburger Altstadt seit jeher innewohnt: Kommunikation, Begegnung, Reiselust. Ursprünglich aus der Spätgotik wurde es nach Bränden im 16. Jahrhundert im Renaissance-Stil neu errichtet. Es beherbergte eine Druckerei, die herzogliche Trinkstube, verschiedene Ämter sowie die Kaiserliche Reichspost. Sogar eine Kutschdurchfahrt verlief durch das Gemäuer; die Pferdekutschen fuhren direkt ins Atrium. Seit 1977 ist die Tourist-Information der Stadt hier untergebracht. Dieser bewegte Charakter ist seit dem Umbau wieder deutlich spürbar.
Dass Besonderheiten wie die alte Kutschdurchfahrt wieder Teil des Raumerlebens sind, geht auf die Entwürfe der ortsansässigen [lu:p] Architektur GmbH aus Grub am Forst zurück. Als Sieger der städtischen Ausschreibung verantwortete das Büro die gesamte Projektplanung - visionär und achtsam. Teil der Anforderungen war etwa, das Erdgeschoss barrierefreundlich zu gestalten und eine ebenso zeitgenössische wie langfristig gedachte Umgestaltung der Nutzflächen. Auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit punktet die neue Tourist-Information in der Herrngasse. Die Bauausführung erfolgte durch regionale Unternehmen. Die historische Bausubstanz wurde erhalten und gleichzeitig aktuelle Brandschutzvorschriften integriert. Hinzu kam ein Aufenthaltsbereich für die Mitarbeitenden. Ein besonderer Akzent sind die lebenden Mooswände in den Bogenstrukturen. Sie verbessern das Raumklima, sind schallabsorbierend, wirken konzentrationsfördernd und optisch belebend – und sind eine Anspielung auf die üppige Natur, von der die Vestestadt umgeben ist.