Veröffentlichung Juli 2023
In den Jahren 2021 und 2022 wurde das Linienangebot des Bereichs VGN Freizeit stark ausgebaut, sodass inzwischen 29 VGN‐Freizeitlinien unterwegs sind.
Die Verkehrsunternehmen meldeten für 2022 insgesamt 97.314 Fahrgäste, das ist ein Plus von 51 Prozent im Vergleich zu 2021. Damit liegen die Fahrgastzahlen nur noch 5 Prozent unter dem Rekordjahr 2019 mit 100.310 Fahrgästen. Die positive Entwicklung ist vor allem auf die Entspannung der Pandemiesituation im vergangenen Sommer und auch auf das 9‐Euro‐Ticket in den Monaten Juni bis August 2022 zurückzuführen. Die VGN GmbH erwartet, dass sich mit der Einführung des Deutschland‐Tickets seit 1. Mai 2023 der erfreuliche Trend fortsetzen wird und die Freizeitbusse wieder die 100.000‐er Marke knacken werden.
Die Zahl der beförderten Fahrgäste in den verschiedenen Freizeitregionen ist im Zusammenhang mit der jeweiligen Anzahl der Linien und dem vorhandenen Fahrplanangebot zu betrachten.
Die mit Abstand höchste Zahl an Fahrgästen verzeichnet die Fränkische Schweiz. Auf den neun Freizeitlinien wurden insgesamt 48.000 Fahrgäste gezählt. Hinzu kommt, dass die Linien überwiegend ein dichtes Fahrplanangebot aufweisen, allen voran der Wiesenttal‐Express der zum großen Teil im Stundentakt verkehrt, ebenfalls im dichten Takt und mit langen Betriebszeiten fährt der Hallerndorfer Keller‐Express. Auch das Tourismusmarketing vor Ort spielt eine wichtige Rolle. Der schnelle Erfolg des Fränksische Toskana‐Express ist nicht zuletzt auf die Werbemaßnahmen der Touristiker und des Landkreises Bamberg zurückzuführen.
An zweiter Stelle liegt das Fränkische Seenland mit vier Buslinien und 13.496 Fahrgästen. Die Zuwächse gegenüber 2021 liegen zwischen 21,6 Prozent beim Altmühlsee‐Express und 164 Prozent beim Brombachsee‐Express. Alle Linien verkehren am Samstag sowie an Sonn‐ und Feiertagen mit jeweils einigen Fahrtenpaaren.
Im Fichtelgebirge verkehren zwei Freizeitlinien in der Erlebnisregion Ochsenkopf. 11.797 Fahrgäste wurden hier gezählt. Beide Linien sind an Samstagen, Sonn‐ und Feiertagen mit sechs Fahrten im Einsatz. Gemessen an den Fahrgästen pro Linie weist die Tourismusregion die höchsten Zahlen auf. Urlaubsgäste können die Freizeitbusse mit der Ochsenkopf Gästekarte bis nach Bayreuth kostenlos nutzen.
10.093 Fahrgäste waren auf den drei Linien im Steigerwald unterwegs. Der größte Teil entfällt mit 6.300 Fahrgästen auf den Aischgründer Bier‐Express. Der Steigerwald‐Express hat mit 3.136 Fahrgästen seinen Rekordwert von 2016 fast erreicht. Der erst 2021 eingeführte Bier‐ und Wein‐Express, stellt die Verbindung zwischen den Haßbergen und dem Steigerwald her und kann in Ebrach mit dem Steigerwald‐Express verknüpft werden. In seinem zweiten Jahr weisen seine Fahrgastzahlen bereits nach oben. Allerdings fährt die Linie nur an Sonn‐ und Feiertagen.
Das Fränkische Weinland ist eine der beliebtesten Tourismusregionen in Franken, auch hier haben sich die Freizeitbuslinien von den Einbußen durch die Pandemie weitgehend erholt. Mainschleifen‐Express und Dorfschätze‐Express konnten ihre Fahrgastzahlen von 2019 wieder erreichen, der Bocksbeutel‐Express liegt jedoch noch immer darunter. Wie bereits erwähnt, dürfte die hohe Auslastung der Züge auf der Strecke nach Würzburg während der Zeit des 9‐Euro‐Tickets dazu beigetragen haben, dass vor allem zur Zeit der Weinfeste viele Fahrgäste nicht angereist sind. Bedauerlicherweise müssen die drei Linien während der Sperrung der Bahnstrecke Nürnberg – Würzburg zwischen dem 26. Mai und 12. September 2023 aussetzen.
Beide Freizeitlinien in den Naturpark Altmühltal verkehren an Samstagen, Sonn‐ und Feiertagen, der Kanal‐Altmühl‐Express im gesamten Linienverlauf im Zweistundentakt. Deshalb hat er mit 1.635 Fahrgästen die Verluste der Coronazeit weit mehr als ausgeglichen. Der Gredl‐Express hat mit 152 Fahrgästen einen Tiefpunkt erreicht. Neben dem Fahrgastschwund durch die Pandemie hat wohl auch das 9‐Euro‐Ticket Spuren hinterlassen. Denn viele weitaus bekanntere Ausflugsziele konnten in der Sommerzeit mit dem günstigen Ticket angesteuert werden.
Im Nürnberger Land und im Amberg‐Sulzbacher Land sind mittlerweile fünf Freizeitlinien unterwegs. Alle Linien verkehren nur an Sonn‐ und Feiertagen. In der zurückliegenden Saison konnten der Erz-Express und der Birgland-Express die pandemiebedingten Rückgänge wieder aufholen. Im Birgland trug der neu vorgestellte Birgland‐Trail zu steigenden Besucherzahlen bei. Die erst 2021 eingeführten Linien benötigen noch etwas Zeit, um sich im Ausflugsverkehr zu etablieren.
Im Naturpark Haßberge fährt an Sonn‐ und Feiertagen der Burgenwinkel‐Express. Er verbindet die Bahnhöfe Ebern und Haßfurt und erschließt den namensgebenden malerischen Burgenwinkel. Erst 2021 neu eingerichtet, befindet er sich noch in der Startphase. Der Zuwachs bei den Fahrgastzahlen im zweiten Jahr um 20,6 Prozent ist, wenngleich auf niedrigem Niveau, ermutigend.